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8) Nur der Max 🐾 und ich..

Autorenbild: peterssanpeterssan

Aktualisiert: 28. Aug. 2023

Ein Kommissar, Regenschauer und Zucchinis - Bretagne

Der erste Regen seit Wochen, er war igendwie unspektakulärer als ich dachte. Natürlich, in der Bretagne, da regnet es auch schon mal. Dass ich keine 20 Minuten davor noch im Meer schwimmen war, nun ja, das ist hier wohl manchmal so. Herrlich. Durchatmen. Nicht mehr gelähmt sein durch Hitze.

Ich habe hier für eine Woche ein kleines Cottage über AirBnB gemietet. Etwas außerhalb, bei Guiscriff, zur Küste fahre ich 35 Minuten. Am Anfang ist es irgendwie komisch gewesen. In diesem Häuschen fühlt es sich an, als ob die Großfamilie samt Oma/Opa, Enkeln nur mal eben zum Einkaufen weg sei. Cheryl, die die Anzeige auf der Platform schaltete, warb sogar damit, dass man sich mit ihrer Plattensammlung amüsieren dürfe und auch mit irgendwelchen Bowl Spielen, die ich nicht kenne. So sitze ich hier mit einem Glas Wein vor dem Haus auf einer Steinbank, der Hund zu meinen Füßen, im Hintergrund „Best of Ella Fitzgerald“. Ich liebe Bänke vorm Haus! In Holland waren wir auch oft in einem Ferienhaus, wo es das gab. Aber da war vor der Tür deutlich mehr los. Hier ist das höchste der Gefühle, wenn Angelique, ca Ende 70, von nebenan im Morgenmantel vorbei schlurft.

Selten habe ich so bereut, dass ich kein Französich spreche, wie in diesen Tagen. Angelique kam gestern und sagte dauernd was von „Courchette“, ich nahm an, sie vermisst eine Katze. Als sie dann schließlich lachend mit zwei Zucchinis ankam, wusste ich was sie meinte. Sie ist, glaube ich, sehr nett.

Dabei wäre es schon schön, mal ein bisschen plaudern zu können. Ich setze mich manchmal in ein Restarant oder Cafe, aber ich bin eigentlich immer die einzige, die allein da sitzt. Komisch oder? Muß doch noch andere allein Reisende geben? Wo sind die?

Max findet es hier großartig, auch wenn an den meisten Stränden keine Hunde erlaubt sind.

Ein kleines Stück Küstenweg, bei Port Manach heute, das findet er super, oder hier ums Haus rum schnüffeln.

Direkt am ersten Tag bin ich in ein sehr nett aussehendes Restaurant in Concorneau gestolpert. „Hübsch,“ dachte ich, „sieht aus wie in diesen Bretagne Krimis, die immer im Ersten laufen.“

Ich hatte nicht gefrühstückt und dann spontan den Fisch des Tages als frühes Mttagessen bestellt. Es wurde dann immer voller. Irgendwann hab ich das Restaurant gegoogelt- tatsächlich, es ist das Ding, wo Kommissar Dupin dauernd Cafe trinkt! Crazy, oder?


Wir sind jetzt 8 Nächte hier. Und ehrlich, ich denke oft, was mach ich nur die ganze Zeit? „Mach das, wozu du Lust hat!“ Dazu müsste ich wissen, wozu ich Lust habe. Ist man mit anderen unterwegs, kann man sich oft ganz bequem, dem anschließen, wozu die Lust haben. Ich muss es selbst raus finden. Aber, es ist ein kleines Wunder, es passiert dann doch jeden Tag. Ich lass mich treiben und dann ist der Tag vorbei. Wobei ich es am Anfang schwierig fand, mich treiben zu lassen, ohne getrieben zu sein. Das geht schon viel besser. Dann sitze ich manchmal einfach so, schaue aufs Meer oder ins Grüne, denke so dieses oder jenes, aber nix richtig. Und irgendwie ist alles ganz gut so. Ich lese auch sehr viel. Im Moment, ihr werdet jetzt lachen, aber doch, Kommissars Dupins zweiter Fall! Den gab es, auf deutsch, in der Buchhandlung direkt neben dem Amiral.

Eigentlich müsste ich mal recherchieren, wo es danach hin geht. Aber mein Netz hier am Haus ist sehr schlecht. Muss ich wohl mal die Tage, bei einem Cafe, (im Amiral?) machen….oder ihr gebt mir Tipps?


 
 
 

5 Comments


Michael Schimmel
Michael Schimmel
Sep 01, 2023

Hallo Du Netzprofi, ich muss Dir nicht sagen, dass es super Übersetzungs-Apps für das Smartphone gibt . . . nicht wirklich . . . ich drück Dich! <3

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Sandra Peters
Sandra Peters
Sep 01, 2023
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Doch klar, das weiß ich. Aber ich hatte da null Empfang 😂😘

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info
Aug 29, 2023

Hi Sandra, ich glaube, dass es für so umtriebige Menschen, wie wir es sind, die immer irgendwie alles gleichzeitig wuppen müssen, kaum eine größere Herausforderung gibt, als sich plötzlich einem täglichen Sich-treiben-lassen hinzugeben. Und das über einen längeren Zeitraum hinweg. Ich kann so gut nachempfinden, was Du da schreibst. Ich hab mal vor vielen Jahren alleine einen Urlaub in Südspanien verbracht und konnte da nix so richtig mit mir anfangen. Denn ich war es bis dahin so gewohnt, dass es immer von irgendwoher Impulse gab... Da fühlte ich mich plötzlich richtig leer. Ich find's toll, dass Du Dich auf dieses Abenteuer mit Dir selbst (und natürlich mit Max) einlässt. Fühl Dich gedrückt, Anke

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Svenja.Boehnisch
Aug 29, 2023
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Oder ein Mittelding? „Das letzte grüne Tal“ ist wirklich empfehlenswert, handelt anders als man denken würde nicht vom Klimawandel - sollte man aber trotzdem nur lesen, wenn msn gerade in sich ruht…

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