Hoppchen und das Ende der Welt
Nach dem letzten Blog, haben ein paar von euch nachgefragt, bist du einsam oder traurig? Deswegen ein paar Worte dazu. Mir war klar, dass es, wenn ich allein auf Reisen gehe, einsame Zeiten geben wird, aber ich finde das nicht schlimm, auf jeden Fall bis jetzt nicht. So viele von euch begleiten mich digital auf dieser Reise, schreiben nette Kommentare, Nachrichten, rufen sogar mal ganz oldschool an. Und der Max ist ja auch noch da ;-) Also, eigentlich bin ich nicht allein.
Na, klar, wĂ€re es manchmal schöner, nicht allein im Restaurant zu sitzen oder den Aperol Spritz mit jemandem nettes einzunehmen, aber es ist auch kein Weltuntergang wenn nicht. DafĂŒr habe ich so viele Freiheiten, muss keine Kompromisse eingehen und erlebe andere Dinge.
Und man kann auch was dagegen tun. Ich hab zum Beispiel ĂŒber eine Facebook Gruppe, in der Frauen sich austauschen, die allein reisen, gefragt, wer in der Bretagne unterwegs ist und Lust auf ein Treffen hat. Dadurch habe ich Mone getroffen. Wir hatte einen super schönen Abend. Sie ist schon sehr viel gereist, hat viel erlebt und ist jetzt mit ihrem umgebauten Bus, auch allein, unterwegs. Tolle Frau!
Und dann hat meine âTanteâ Angelika mir einen Kontakt hergestellt zu Christiane und Holger. Die beiden haben seit 26 Jahren ein Haus in Audierne, leben im Sommer hier und im Winter in DĂŒsseldorf.
Sie waren so lieb und haben mir nicht nur ein wundervolles Mittagessen (mit gerĂ€uchertem, echt bretonischem Thunfisch) bereitet, sie sind mit mir auch noch zu ihren Lieblingsorten gefahren. Wir waren quasi am âEnde der Weltâ, jedenfalls aus Sicht der Bretonen, denn hinter dem Cap Sizun kommt erst mal nur Meer und dann irgendwann Amerika. Und dann gab es die Ecke rum, in einer versteckten Bucht ein ganz schnuckeliges Cafe/Kneipchen, wo man mit Blick aufs Meer Cidre trinken kann.
Sie haben mir so viel ĂŒber das Leben hier erzĂ€hlt, das war super spannend. Und das âHoppchenâ mit dem Holger (Holgi) den Max immer ins Auto gelockt hat, werde ich auf jeden Fall in meinen Sprachschatz ĂŒbernehmen.
(So, liebe Mone, Christiane, Holger, ihr habt es ja geahnt, dass ihr hier im Blog verewigt werden⊠ï Liebe GrĂŒĂe an euch alle. Vielleicht sehen wir uns ja mal in DĂŒsseldorf wieder?)
Heute ist der letzte Morgen in der Bretagne, wie es sich gehört, regnet es jetzt⊠Wir hatten hier eine sehr gute Zeit. Die Landschaft war toll. Manche Orte, waren mir zu touri (Pont Avon) und in Concorneau dieses Fort, wo ich erst sehr spÀt gecheckt habe, dass quasi noch ein extra Dorf darin versteckt ist.
Die GlĂ©nan Inseln hatte ich mir nach dem Dupin Krimi noch spektakulĂ€rer vorgestellt. Aber die Bretagne ist definitiv eine Ecke, die ich sehr mag. Das Meer, die Orte, das Essen, die Luft â ich komm wieder!
Erst mal werde ich aber jetzt mit Fusselrolle und Sauger versuchen, die Spuren, die mein sehr haariger Reisekumpel hier im Haus hinterlassen hat, zu beseitigen â Max hat nicht auf der Decke neben meinem Bett geschlafen, nein, er hat ungefĂ€hr jede Nacht auf einem anderen Sofa hier im Haus verbracht. Die StĂŒhle, die ich drauf gelegt hatte, um das zu verhindern, hat er nonchalant an Seite geschoben. Denke, man kann das so verstehen, dass er sich sehr wohl gefĂŒhlt hat. ;-) Jetzt geht es wieder â hoppchen â ins Auto und Richtung SĂŒden, wo es jetzt nicht sehr so heiĂ sein dĂŒrfteâŠ
Liebe Sandra, sind ganz begeistert von Blog Nr 9! Super netter und schöner Bericht mit tollen Fotos! Wir finden es auch toll, dass wir dich kennen gelernt haben. Und der Nachmittag mit dir und dem wunderbaren Max war viel zu kurz. Aber vielleicht treibt es euch ja nochmal irgendwann in die Bretagne. Oder sonst gibt's hoffentlich mal ein Treffen in DĂŒsseldorf... Gerade haben wir die vorletzte köstliche Nussecke verputzt. Morgen werden wir bei der letzten noch mal ganz besonders begeistert an dich denken! Dir eine gute und vergnĂŒgliche Weiterreise und jetzt aber hoppchen... Christiane und Holger