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  • Autorenbildpeterssan

Messenger - die dunkle Seite der privaten Nachricht

Aktualisiert: 11. Feb. 2020

„Hey Süße, ich bin es, ich wollte dich nur warnen…“ so beginnt eine Sprachnachricht, die per WhatsApp verschickt wird. Mein Sohn hatte sie mir weiter geleitet. Es klingt zunächst wie eine private Nachricht, die eine sympathische Frau an eine Freundin schickt. Was folgt ist krudes Zeug. Die Bundeswehr sei in Alarmbereitschaft, Polizei auch, es könne zu Tumulten kommen, man solle sich bewaffnen und Vorräte anlegen. Klingt stark nach Reichsbürgern.



Was ich daran so erschreckend finde, das Ganze läuft in privaten Kanälen. Die Leute bekommen so was direkt auf ihr Handy, von Menschen, die sie kennen. So was glaubt man eher, als wenn es anonym in einem Netzwerk wie Facebook oder Twitter daherkommt. Und vielleicht leitet man es dann auch eher weiter? All das passiert quasi im Verborgenen, in dem was man Darknet nennt. Alles läuft dort über die Messenegerdienste. Vor allem per WhatsApp aber auch per Telegramm oder FB Messenger. Das Phänomen ist nicht neu, aber gewinnt zunehmend an Bedeutung, vor allem weil es bestimmte politische Akteure ganz bewusst für sich nutzen.

Das kann natürlich auch Vorteile haben, zum Beispiel für politisch Verfolgte, die sich dort in Gruppen relativ sicher austauschen können. Wie zum Beispiel rund um die Proteste in Hong Kong. Allerdings lässt sich in der jüngsten Zeit eher beobachten, dass diese Art der Kommunikation vor allem durch Rechte genutzt wird.

Wobei es immer schwierig ist, den echten Autor einer Nachricht herauszufinden. Wer hat die Nachricht oben verfasst? An wen sollte sie ursprünglich gehen? Hier in unserem Beispiel, liegt der Verdacht nahe, dass sie absichtlich so abgefasst wurde. Sie soll nach einer „privaten“ Nachricht klingen. Das macht sie so gefährlich.

Auch bei sogenannten "Blaulicht"-Ereignissen werden über diese Kanäle die wildesten Gerüchte verbreitet. Aus einen normalen Feuer wird dann plötzlich ein Anschlag. Über mögliche Täter spekuliert, ohne dass die Informationen gesichert sind.

Was kann man dagegen tun? Relativ wenig, die Plattformen selbst haben kaum Möglichkeiten. Vor kurzen hat WhatsApp eingeführt, dass man sieht, wenn es „weitergeleitet“ wurde. Außerdem kann ein Beiträge nur noch an wenige andere weitergeleitet werden. Das war es aber auf der Seite schon. Ansonsten hilft nur das, was wir, die User, tun. Wir müssen mehr darüber reden. Nachfragen, wenn wir so etwas bekommen, wo ist das her? Wer hat das geschickt? Kann ich das glauben? Und wenn wir zweifeln, sollten wir das dem Absender auch deutlich sagen.

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