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  • Autorenbildpeterssan

The End of Reha


Reha nach Hüft-Op (5. Teil)

Heute ist der letzte Tag! Morgen geht es wieder nach Hause. Jetzt sitze ich hier, versuche, ein Fazit zu ziehen und finde das gar nicht so einfach. Der Doc gestern war sehr zufrieden mit meinem Zustand, „ein sehr schönes Ergebnis“, sagt er.  Ich hatte am Anfang „Reha-Ziele“ formulieren müssen. Darunter war bei mir, ohne Krücken laufen, schmerzfrei und beweglich sein.  Nun, ich laufe draußen noch mit einer Krücke, allerdings soll ich sie verkehrt rum nehmen, damit ich nicht zu viel Gewicht drauf gebe.

Ich spüre, dass ich wieder viel mehr Muskeln habe, dass ich mehr Kraft habe. Treppen rauf, runter sind kein Problem. Schmerzen habe ich in den Adduktoren, was wohl normal ist, weil die Muskeln während der Op zu Seite gezogen/geschoben werden, dadurch sind sie jetzt gereizt. Der Therapeut empfiehlt mir Schmerzmittel, damit ich gut trainieren kann.

Bevor ich hier herkam, dachte ich, nach drei Wochen Reha ist alles tippitoppi, inzwischen weiß ich, dass ich mit meinem Ergebnis sehr zufrieden sein kann. Die alten Schmerzen sind total weg, ich werde bald wieder gut laufen können.

Aber klar ist mir auch, ich bin noch lange nicht am Ende mit dem Training. Ich hätte hier auch verlängern können, ich bekomme nur langsam einen kleinen Lagekoller. Und meine Mitstreiterinnen gehen auch jetzt nach Hause. Deshalb habe ich nicht bis zum offiziellen Schluss durchgezogen, also bis zum Dienstag. Am Wochenende passiert hier nicht viel. Mit Freitag Abreisetag und Montag, gehen mir zwei Therapietage flöten. Zum Glück gibt es im Anschluss an die Reha Folgeprogramme: Irina (Intensive Reha Nachfolge), das sind 24x 90 Minuten in einer Einrichtung, die vom Rententräger bezahlt werden. Pro Woche 1-2 Mal. Oder T-Rena, gerätegestützes Training in einem Reha Studio, das gibt es 26x60 Min. Und Einzel Physio. Das habe ich jetzt alles schon organisiert und viiiiele Termine in meinem Kalender eingetragen. Ich bin sehr motiviert!


Geholfen hat mir, dass ich viel Besuch hatte. Essen ist ja nicht weit. Und Essen-Kettwig ist sehr hübsch! Zum Laufen von Klinik ist es etwas zu weit. Ich war ein paar Mal mit liebem Besuch oder dem Bus unten. Süße Altstadt, nette Wege an der Ruhr und das Restaurant zur „Alten Fähre“ fand ist Mega! Essen, Ambiente, Service- ganz toll!


Was ich noch los werden möchte: Wenn euch jemand erzählt, dass sie oder er eine neue Hüfte bekommt, tut das nicht ab, als ob das nix wäre. Ja, es werden sehr viele neue Hüften eingesetzt. Vielleicht hat eure Tante Inge, der Nachbar und die Kollegin auch eine bekommen und läuft jetzt wie vorher.  Aber sagt bitte nicht so was wie, „das macht ja der Pförtner“. Ein Hüftimplantat zu bekommen ist ein komplexer und großer Eingriff. Der Weg danach, hin zur völliger Genesung ist nicht ohne. Klar, freut man sich als Betroffene, wenn es andere gut überstanden haben, das macht ja auch Mut. Aber dieses leichtfertige Abtun, ärgert mich. Gilt übrigens auch für alle anderen OPs oder Krankheiten. Wer leidet, verdient Respekt und ein bisschen Feingefühl. Man möchte vielleicht nicht 1000 Fragen beantworten. Wünscht den Menschen Kraft, bietet die Hilfe an, die auch leisten könntet. Mir haben so viele geholfen! Dafür bin ich total dankbar. Genau wie für alles, was hier in der Reha für mich getan wurde.

So, nun Schluss mit den Tränendüsen Gerede - auf geht’s zur letzten „Gangschule“!  Ich will ja einen kleinen Muskelkater mit nach Hause nehmen.


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1 Comment


sonja-wolf
Jul 04

Liebe Sandra, vielen Dank, dass du uns mit "in deine Reha" genommen hast. Es freut mich, dass du jetzt (fast) schmerzfrei laufen kannst. Das ist so viel Lebensqualität. Viel Freude bei deinen vielen "Sport"-Terminen in den nächsten Wochen und auf jeden Fall nette Therapeuten.


Liebe Grüße,

Sonja

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